EU verschärft Sanktionen gegen Russland: Russisches Roulette verboten

Die Europäische Union erhöht den Druck auf Russland angesichts der sich weiter zuspitzenden Lage in der Ukraine und verhängt weitere Sanktionen. Künftig werden in der gesamten EU das „Russische Roulette“, die beliebten „Russischen Luster“ sowie „Russische Lösungen“ (so genannte „Provisorien“) verboten. Auch bei Luxusartikeln sollen Verschärfungen kommen.

Russisches Roulette - laut Umfragen sind rund 5 von 6 Personen Fans des lustigen Partyknallers

Russisches Roulette – laut Umfragen sind rund 5 von 6 Personen Fans des lustigen Partyknallers

BRÜSSEL (npa) – „Dieser Vladimir Putin muss endlich zur Raison gebracht werden“. Mit diesem Satz eröffnet der noch amtierende Kommissionspräsident José Manuel Barroso (EVP) seinen flammenden Appell an die Mitgliedsstaaten, weitere Maßnahmen und Sanktionen gegen Russland zu ratifizieren.

Neben einigen anderen Handelseinschränkungen sieht der Vorschlag der Kommission vor, das weltweit beliebte „Russische Roulette“ zu verbieten. Mit einem Verbot des fröhlichen Freizeitspiels könne ein klares und unmissverständliches Zeichen gesetzt werden, dass mit der EU nicht zu spaßen sei, so der Kommissionspräsident.

Weiters sollen „Russische Luster“ und „Russische Lösungen“ eingedämmt werden. Beide sind sowohl im Bereich des privaten Heimwerkerns, als auch in der kommerziellen Bauwirtschaft sehr fest etabliert und könnten somit empfindliche Einbußen für die russische Außenhandelsbilanz bewirken. Sie zählen immerhin – neben Gas, Öl, Vodka, Waffen und Schwarzgeld – zu den wichtigsten Exportschlagern Russlands.

Barroso folge hierbei übrigens direkt einer unverbindlichen Empfehlung der völlig unabhängigen Expertengruppe „Leuchtmittel- und Lampenindustrie“, die diese Initiative bereits zu Beginn der Krim-Krise eingebracht hatte.

Positive Impulse für den Einzelhandel als Kollateraleffekt

Russisches Roulette

Russisches Roulette

Barroso empfiehlt zudem, russischen TouristInnen Sonderaufschläge auf Designer- und Luxusartikel aufzurechnen. Die durchschnittlichen Ausgaben einer russischen Oligarchenfrau im Zuge eines Wochenendaufenthalts in den diversen europäischen Fremdenverkehrsregionen (in Österreich etwa Lech oder Kitzbühel) betragen nach Schätzungen des Instituts Regioplan rund 25.000 €. Hier könne mit 30-40% „Sanktionszuschlag“ als Kollateraleffekt gleich auch ein positiver Impuls für den Einzelhandel erzielt werden.

„Obwohl den Damen vermutlich gar nicht auffallen wird, dass zum Beispiel eine Louis Vuitton-Handtasche plötzlich 10.000 € anstelle der normalen und für so eine Tasche günstigen 7.000 € kostet, werden ihre Ehemänner irgendwann sauer sein und die Sanktionen auch tatsächlich als solche Empfinden. Und bevor die ihren Frauen das Shopping einschränken, werden sie sicher den einfacheren Weg gehen und ihrerseits den Druck auf Putin erhöhen“, ist Barroso überzeugt.

Präsident Vladimir Putin selbst war zu keiner Stellungnahme zu den Sanktionen zu erreichen. In Kreisen der EU-Kommission wird vermutet, Putin müsse sicherlich erst einmal seinen Schock angesichts dieser drakonischen Maßnahmen verdauen, bevor er sich konkret dazu äußern könne.

(Bilder: John Goodridge/flickr.com, Luca Rossato/flickr.com)

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