ÖVP-interne Gruppe „Pro Spindelegger“ gegründet

Der zuletzt tendenziell erfolgsbefreite ÖVP-Chef Michael Spindelegger sieht sich immer mehr Anfeindungen aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Doch nicht alle Mitglieder und Funktionäre der Volkspartei sind unzufrieden. Seine Anhänger formieren sich nun im Rahmen einer Aktionsgruppe.

"Pro Spindelegger"-Gründer Sepp Proller mit dem noch amtierenden ÖVP-Obmann Michael Spindelegger

„Pro Spindelegger“-Gründer Sepp Proller mit dem noch amtierenden ÖVP-Obmann Michael Spindelegger

GRAMAIS IN TIROL (npa) – Der ÖVP-Obmann hat zur Zeit einiges an Ungemach zu ertragen. Immer stärkere Kräfte aus immer größeren Kreisen schießen sich auf Michael Spindelegger ein und zweifeln immer offener seinen Führungsanspruch der von Krisen geschüttelten Volkspartei an.

Eine unbeugsame Gruppe hartnäckiger Anhänger Spindeleggers möchte sich dem nicht mehr länger kampflos ausgeliefert wissen. Sie gründeten daher kurzerhand eine parteiinterne Aktionsgruppe namens „Pro Spindelegger“.

Die Mitgliederanzahl der Gruppe ist noch eher überschaubar, wie Gründer Sepp Proller (48), Landwirt aus Gramais in Tirol, einräumt. „Ja, wir stehen mit unserer Initiative noch am Anfang, aber Sie werden schon sehen, dass wir ganz bald richtig viele sein werden. Wir gehen davon aus, dass wir bald deutlich mehr als fünf sein werden.“

„Wir“, das sind konkret Proller selbst, seine Gattin Eva-Maria, sein Vater Johann, der Gramainer Gemeindearbeiter Ernst Krasser sowie der Hinterbrühler Michael Sp., der laut Auskunft Prollers bevorzuge, anonym zu bleiben. Der Grundstein sei jedenfalls gelegt, sagt der kämpferische Agrarkaufmann und Schriftführer-Stellvertreter der Bezirkssektion Reutte des Tiroler Bauernbundes.

Seit einigen Wochen versucht nun der streitbare ÖVP-Veteran bereits, weitere Mitglieder für seine vielversprechende Gruppe zu rekrutieren, der durchschlagende Erfolg blieb aber bisher aus. Die meisten hätten gleich wieder aufgelegt, einige weniger sogar mit lautem Fluchen, berichtet Proller. Ein paar andere wiederum meinten, sie würden noch überlegen, hätten aber bisher noch nicht zurückgerufen.

Besonders schade fand Proller, dass selbst unter den ÖVP-MinisterInnen und seitens des Vorstand niemand bereit war, die Gruppe zu unterstützen. Ans Aufgeben denke er jedoch nicht. „Ich bin sicher, dass ich noch irgendwelche Mitstreiter finden werde, und wenn ich alle Mitglieder der Partei durchrufen muss.“

(Bild: ÖVP Online/flickr.com)

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