58.000 Polizisten für den WKR-Ball 2015: Wien ist vorbereitet

Der WKR-Ball samt Gegendemonstrationen soll im kommenden Jahr erheblich friedlicher ablaufen als der davor im Jänner 2014. Die Polizei habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und gedenke, diese effektiv zu vermeiden. Unter anderem wird die Truppenstärke leicht erhöht und um internationale Unterstützung wird angesucht.

Der drastisch unterdimensionierte Polizeieinsatz beim WKR-Ball 2014

Der drastisch unterdimensionierte Polizeieinsatz beim WKR-Ball 2014

WIEN (npa) – Bei der Wiener Polizei herrscht Einigkeit: Beim WKR-Ball im heurigen Jänner gab es schwerwiegende Problemsituationen, die mit präziserer Einsatzplanung, besserer Mannstärke und schlagkräftigerem Gerät vermutlich gar nicht erst eingetreten wären.

Einer der unglaublichen 248 Pressesprecher der Polizei („Die Tagespresse“ berichtete) sagt dazu im Gespräch mit NeuePresse.at: „Ja, uns waren tatsächlich zwei, drei Planungsfehler unterlaufen, die dann zu diesen katastrophalen bürgerkriegsähnlichen Zuständen geführt hatten, wie wir sie im Jänner erleben mussten. Wiens Innenstadt sah ja beinahe aus wie nach einem Flächenbombardement der Alliierten. Fürchterlich!“

Nachsatz: „Wobei vielleicht nicht unbedingt alles dieser Josef Dings ganz allein gewesen sein dürfte.“

Im kommenden Jahr soll nun alles anders werden. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

Die Platzsperren werden sanft ausgedehnt. Sie sollen nun bis etwa Laa an der Thaya im Norden, die slowakische bzw. ungarische Grenze im Osten und Südosten, die Wechselregion im Südwesten und St. Pölten im Westen reichen.

SIM-Karten heimischer Mobilfunk-Anbieter werden – als Terrorabwehr-Maßnahme – nur noch gegen vorherige Erbringung eines einwandfreien Leumundszeugnisses, Hinterlegung einer pauschalen Kaution von 25.000 Euro und Bürgschaft eines unbescholtenen Österreichischen Staatsbürgers an deutsche Touristen ausgehändigt.

Das Kontingent von rund 4.000 Polizisten (2014) soll auf etwa 58.000 aufgestockt werden. Wie vor wenigen bei der Räumung eines besetzten Hauses festgestellt werden musste, ist ein Verhältnis 89:1 (Polizei gegen „Widerständler“) gerade noch haltbar, aber angesichts der teils überschaubaren Qualifikationen der Beamten doch stark unterdimensioniert.

Um diese Truppenstärke bewerkstelligen zu können, werden einerseits die militärischen Streitkräfte hinzugezogen, andererseits über Unterstützungsansuchen auch internationale Polizeiverbände hinzugezogen. Es seien demnach bereits etwa 11.000 deutsche, 7.300 französische, sowie 5.600 italienische Exekutivbeamte zugesichert worden. Darüber hinaus werden auch die Wiener Sängerknaben unterstützend eingreifen, die die Angehörigen des berüchtigten „Schwarzen Blocks“ mit fröhlichem heimischem Liedgut besänftigen sollen.

Eurofighter der deutschen Streitkräfte (die der österreichischen werden bis dahin erwartungsgemäß nicht mehr einsatzfähig sein) werden den Wiener Luftraum großflächig überwachen, Hubschrauberstaffeln der Russischen Armee speziell die Region rund um Wien.

Polizeipräsident Pürstl verteidigt seine bescheidenen Pläne: „Sicher, das alles mag für komplette Laien da und dort ein ganz klein wenig übertrieben erscheinen, aber stellen sie sich halt einfach vor, Josef S. brächte nächstes Jahr auch noch einen Kumpel seines Schlages mit. Wir wären einer solchen Situation mit gerade mal 4.000 Beamten wie im Vorjahr völlig hilflos ausgeliefert und Wien würde neuerlich in Schutt und Asche liegen.“

(Bild: Medien AG/flickr.com)