FPÖ: Klage gegen Postillon und Tagespresse

HC Strache hielt erneut einen Satire-Artikel für bare Münze und blamierte sich mit einer öffentlichen Stellungnahme dazu. So könne es nicht weitergehen, so FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl: „Wenn schon jemand solch hanebüchernen Unfug und frei erfundene Para-Realitäten verbreitet, dann bitteschön ich, in meiner Funktion als FPÖ-Kommunikationschef.“

FPÖ-Chefpoet Herbert Kickl

FPÖ-Chefpoet Herbert Kickl

WIEN (npa) – Der FPÖ-Chef HC Strache, das unwidersprochen heißeste It-Girl der heimischen Poltik und de facto konkurrenzloser Facebook-Star, ist abermals in die Social Media-Falle getappt. Stein des Anstoßes: Ein Artikel des großartigen Satire-Portals „Der Postillon“ mit dem Titel „USA drohen EU mit Sanktionen, falls EU Sanktionen gegen Russland nicht verschärft“ (Link). HC Strache fühlte sich darob gemüßigt, eine Stellungnahme via Facebook abzugeben, wer denn nun Öl ins Feuer gieße.

Um künftig solche Fehler gleich gar nicht erst zu riskieren, hat die FPÖ Klage gegen den Postillon eingereicht. Um sicher zu gehen, umfasst die Klage jedoch auch gleich sämtliche weiteren der FPÖ bekannten Satireportale, darunter „Die Tagespresse„, „NeuePresse.at“, „heute.at“ und „Andreas Unterbergers Tagebuch„.

Weiters bereitet Herbert Kickl, FPÖ-Kommunikationschef und führender Reimverfasser der Nation, einen Antrag im Nationalrat vor, der solche Portale unter Verbot stellen soll. „Das hat doch mit freier Meinungsäußerung nichts mehr zu tun, was diese Herrschaften betreiben. Dauernd nur Hexenjagden gegen uns und unsere heimattreuen Recken, das kann so nicht weitergehen.“

Innerhalb der FPÖ wird dem Vernehmen nach gemutmaßt, dass auch die überwiegende Mehrheit der Strache-Wähler zudem ein gewisses Problem haben dürfte, zwischen Satire und Realität zu unterscheiden, was die Situation für die FPÖ weiter verschärfen könnte.

Die Vertreter der beklagten Satire-Portale sehen der Klage gelassen entgegen. Speziell ich.

(Bild: wikipedia)
(Inspiration: Roland Giersig)

5 Antworten

  1. aoe sagt:

    Das ist doch eine Gedankenlosigkeit sonder gleichen von H. C. Strache, wenn er ein wohlmeinendes Satireportal angreift! Was bleibt dann noch – Verschwörungstheorien von den d. Wirtschaftsnachrichten oder der K-Zeitung? Da ist doch ehrliche Ironie immer noch besser als Populismus, der nicht aus dem eigenen Haus stammt!

  2. Staunender sagt:

    @ Glaserl Martini: Leider, und das meine ich wirklich so, weil es beschämend ist, sind wirklich viele Menschen so dämlich, man beachte die letzen Wahlumfragen… Österreich geht den Bach runter…

  3. Glaserl Martini sagt:

    Ich finde des ja so peinlich, auf so vielen Ebenen. Erstens finde ich es schlimm das Leute in der Lage sind, einer Satire – Seite zu folgen, ohne das es ihnen auffällt das das Satire ist. Das kann es doch nicht geben das FPÖ Politiker die Satire nicht erkennen , wenn dort Meldungen wie http://www.der-postillon.com/2013/08/oben-ohne-auf-pferd-putin-von.html verbreitet werden, das muss doch selbst ein blöder Mensch erkennen das das Satire ist oder täusche ich mich da ? Hab die Satire – Meldung ja selber gelesen und es war ja sowas von offensichtlich das des Satire ist, wie können die Leute so dämlich sein und das glauben ? Und dann Klagen die auch noch ? Ich würd mich unterm Küchentisch verstecken und mich schämen für so viel Blödheit und auch für so viel Unverschämtheit wegen sowas zu klagen.

    Diese Politiker wollen ein Land regieren und fallen auf so einen Mist rein ? Mit so viel Intelligenz hab ich meine Zweifel ob sie eine Gemeinde gestemmt bekommen

  4. Gulli Gupta sagt:

    Die volle Härte des Gesetzes soll euch treffen 😉